LOVED DOGS in LOST PLACES


Das Bild das mir das Herz brach. Es kam ganz plötzlich und unerwartet. Ich habe nicht damit gerechnet.

 

Tagelang freute ich mich über die Fotogenehmigung und hatte einen großen Spaß beim Erkunden und Fotografieren dieses historischen Ortes. Auch wenn er riesig war und leer und überfordernd eindrücklich, war dieser neuartige Rahmen Hunde in Szene zu setzten für mich eine wirkliche Freude. In dem Moment. Linien, Farben, Schatten, Lichtstimmungen, es war so anders als die Natur, die ich sonst nutzte. Ich fühlte nicht viel dabei, ich versuchte einfach stimmungsvolle oder interessante Bilder zu kreieren. Die Hunde waren gut gelaunt und machten alles super mit.

 

Auch bei der Bearbeitung hatte ich Spaß, machte ein Bild von Roxy, eins von Tayo und dann eins von Pina fertig…und dann traf es mich. Ich blickte das fertige Foto an, dessen Farbe ich liebte, dessen melancholische Stimmung mich einfing und ich hatte Tränen in den Augen. Plötzlich saß da nicht mehr mein geliebter Hund, der für ein Foto modelte, sondern ich sah den verstoßenen Straßenhund, der sie mal war. Der schutzsuchend in einer Ruine harrte, auf seine Menschen wartend, die ihn verlassen hatten und nicht mehr kommen würden. Von der Sekunde an war das Bild für mich nur noch traurig. Ich konnte es nicht mehr aus kreativer Sicht betrachten, es blieb ein rein emotionaler Anblick. Denn dieses Bild, das gab es nur zur Genüge in echt. Mir schossen etliche Tierschutzbilder in den Kopf, eigene Erinnerungen an unsere Mittelmeerurlaube, wo Straßenhunde weggetreten wurden, Hunde unter allem Möglichen Schatten suchten, an kurzen Ketten als reine Alarmanlage lebten und nur Palettenals Unterschlupf hatten.

Und damit hatten sich Hunde in Lost Places für mich schlagartig erledigt. Zumindest mein Hund an solchen Orten. Vielleicht ist es auch nur dieses, das so viel Einsamkeit und hoffnungsloses Warten ausstrahlt, dass mich in Pinas Fall so trifft. Mehr konnte ich von ihr noch nicht angehen. Denn wenn ich Bilder sehe, dann fühle ich sie. Ich tauche ein, ich suche mir Geschichten, wenn sie diese hergeben. Es sind nicht nur Fotos, es sind Momente. Und ich habe einfach ganz unbewusst, ziemlich traurige kreiert.

In Tayos und Roxys Fall konnte ich mich davon gut lösen und der fotografische Aspekt steht für mich eher im Vordergrund. Dennoch ist jede Geschichte die ich in all den entstandenen Fotos sehe, einsam. Vielleicht ist das nichts schlechtes. Verwilderte Hunde kommen auch klar. Aber ich bin immernoch verwirrt um meine Gefühle zu den Bildern und obwohl ich noch so viele von dort habe, weiß ich gar nicht wann ich mich ihnen noch einmal öffnen kann um sie zu bearbeiten. Denn gerade bei so freien Projekten und absichtlichen Kompositionen ist für mich die Bildaussage nicht zu ignorieren. Und momentan bin ich einfach nicht bereit für eine solchbedrückende...

 

Spannend was Bilder mit einem machen, was sie bewirken. Ich denke manch einer versteh es überhaupt nicht warum man da nun Hunde fotografieren musste, wieder ein anderer wird es vielleicht gar nicht bedrückend empfinden. Ich würd es zu gern wissen, wie sie auf euch wirken...